
Solange ein Mensch
Solange ein
Mensch zu dem anderen
sagt: Ist dir kalt? Trägst du Leid? – Trete ein!
Solange der Funke den Funken befragt,
kreist der Stern, saust das Gras,
blitzt der Stein.
Die
Untergänge der Städte und Meere
beginnen im Herzen, das keiner liebt.
Bitternis lechzt nach vollkommener
Leere,
im höhnenden Mund der Stern
zerstiebt.
Es wurzeln
die Wälder, die Länder,
die Berge
in nährender Liebe allein.
Verdorrt uns die Liebe, werden sie Särge
Unter gelassenen Sternen sein.
Solange ein
Mensch zu dem anderen
sagt: ist dir
kalt? Trägst du Leid? – Trete ein.
Solange der Funke den Funken befragt,
muss der Schöpfer bei seinen
Geschöpfen sein.
Erika Burkart (1922-2010)
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