Gedichte 2011 |
Poesie-Café |
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Gedicht zum Monat Mai ![]() Ode an den Landregen Regen für die abgebrannten Felder, Regen für das aufgesprungene Land und die Ameisen; Schnürregen, ein Sommertagstraum, bei geöffnetem Fenster, duftender Strom. Regen über hässlichen Garagen aus Wellblech, farblos, zu; ich will nie wieder den Regen verraten, dies hemmungslose Tropfen, das den Stein höhlt, das Gefieder der Vögel struppig macht und wieder glänzend, dies Grau in Grau, das die Augen schont und den Herzschlag beruhigt, die Gewissheit, der Lesefrieden, das zeitlose Aufblicken. O Regen, o gleichförmig strömender Regen, das Land wird weich und glatt durch dich, du färbst die Blumen neu, du beugst die Blätter, bis es von ihnen rinnt, friedfertig, unaufhörlich, um mich herum, in mich hinein: o duldsamer Regen, unter dem die Haare wachsen und die Uhren beschlagen, nimmermüde, schläfrig, ein Bote der nassen, gewendeten Kissen, der Vorfreude, des Aufseufzens, der unendlichen Gesänge. O Regenbogen! Hugo Dittberner (*1944) |
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